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Zeittafel erstellen, Nennung einiger Werke, sowie diverse Zitate und Auszeichnungen Werke : Die Hundeblume, Draussen vor der Tür ( buch mitbringen ) Zitate: Ich muss steigen um zu fallen./Neinsager/ Auszeichnungen Eltern Borchert erbte anscheinend sein späteres Talent von der Mutter welche als junge, 16jährige, Ehefrau schon ihre ersten Texte verfasste. Diese handelten von Gefühlen des Bruchs zwischen Land- und Stadtleben. Denn nach ihrer Heirat hatte sie mit ihrem Mann vom Land in die Grossstadt ziehen müssen. Ihr Leid darüber brachte sie in ihren Texten zum Ausdruck, welche auch bald Publikum fanden und sie anspornten weiterzumachen. Zum Vater bleibt zu sagen, dass der Sohn eines Schornsteinfegers den erlernten Lehrerberuf ausführte und dass ihm Sensiblität und Geduld als Charaktereigenschaften nachgesagt wurden. Kindheit Schon im Alter von zarten 16 übte Wolfgang sich im Dichten. Nicht, dass besonders gute Werke entstanden wären, aber in seinem Vater hatte er einen geduldigen Korrektor gefunden, der ihn sanft und ohne Drängen etwas in die richtige Richtung wies mit kleinen Tips und Vorschlägen, die er stets mit Bedachtsamkeit und fast versteckt anzubringen suchte. Genauso handhabte sein Vater auch die Erziehung, er schritt nur wenn nötig ein und hielt sich sonst als schützender Schatten vom eigentlichen Geschehen fern. Das schattenhafte, manchmal fast nicht mehr als Anwesenheit zu erkennende Teilnehmen an seinem Leben, bescherte Wolfgang später Schuldgefühle, da er dachte, er habe sich zuwenig um seinen Erzeuger gekümmert. Dies schlug sich in seinen späteren Werken nieder. Jedesmal, wenn ein Vater oder eine vaterähnliche Figur vorkam, so war es für die Figur des Sohnes meist eine beschämende Figur. Jugend Der junge Wolfgang pflegte sich gerne mir kuriosen Gefährten abzugeben. Zum Glück wie man heute sagen kann, denn dort sammelte er viele, die er fast alle in irgendeiner Form in seinen Werken verarbeitet hat. Als Beispiel für die detailgetreue Wiedergabe einer Erinnerung soll ein Ausschnitt aus einem Werk Borcherts dienen in welchem er einen Onkel von ihm, welcher an einem Zungensprachfehler litt auf einen gleichermassen gestraften Kellner treffen lässt. Jedes Detail des Sprachfehlers ist gleichermassen beachtet, wie auch der Umstand wie diese Situation den Kellner psychisch völlig fertig macht.(s.25/26) Jedes Detail ist haargenau beobachtet und später zum passenden Zeitpunkt vollendet und doch präzise wiedergegeben. Das Talent zum Beobachter hatte Wolfgang Borchert schon als Schulknabe, er zeichnete sich als Stimmen- und Personenimitator aus und fand unter seinen Kameraden ein willkommenes Publikum. So haben denn auch immer in Borcherts Werken die Hauptpersonen mit irgendeiner Kuriosität zu kämpfen, sei es ein körperliches Leiden, das sie zu Ausgestossenen macht, ein geistiger Fehler oder einfach eine Gegebenheit des Schicksals das sie als Gezeichnete und Verstossene, als Aussenseiter definiert. War er anfänglich ein mittelmässig guter Schüler, liessen seine Noten später umsomehr zu wünschen übrig. Ebenso waren diverse Zeugniseinträge von wegen Schwatzhaftigkeit und fehlenden Ernstes das Resultat seiner stetigen Weigerung gegen alles Geordnete und Fertige. Er hasste Goethe soweit, dass er ihn in Antipropaganda gegenüber Freunden einen Spiesser nannte, willkommener waren ihm Schriftsteller wie Nietssche, Barlach und Rilke. Auch zur Zeit des Nationalsozialismus liess er sich nicht in Schranken zwängen, sonder versuchte geradezu krankhaft Aufsehen zu erregen durch unwillkommene Kleidung, allerlei Schabernack und fast ketzerischem Benehmen. Durch sein Gehabe riskierte er des Öfteren notiert zu werden, was zu jener Zeit gleichbedeutend war wie auf der schwarzen Liste zu stehen. Berufswahl Vom Vater nach seinen Berufswünschen befragt, war die einzige und bestimmte Antwort der Wunsch, Schauspieler zu werden. Da dies aber zu jener Zeit ein durch und durch unsicherer Beruf war liess er sich schliesslich von den Eltern den Buchhändler aufschwatzen. Seinen Unmut darüber liess er dann auch schon beim Vorstellungs-gespräch spühren als der zukünftige Arbeitgeber ihn fragte: ¨Sie wollen also Buchhändler werden ?¨ antwortete er barsch: ¨Nein ich muss !¨ Für sein schabernäckisches Wesen sei folgende Anekdote der Beweis. Da er als Lehrling ständig Etiketten auf Bücher kleben musste, schrieb er einen fingierten Brief im Namen eines Dr. Soundso an die Geschäftsleitung, der die Kündigung wegen der scheusslichen Etiketten einreichte. So kam es, dass die Etiketten abgeschafft und er von der Arbeit befreit wurde. Erstmals wurde er auch in dieser Zeit von der Gestapo genauer unter die Lupe genommen, die seine Post kontrollierte und ihn auf Schritt und Tritt zu überwachen begann. Der Grund dafür war, dass er ein nicht mehr erhaltenes, von ihm verfasstes, Gedicht, eine Ode an die Knabenliebe, gegenüber Kollegen zitiert hatte und deshalb der Homosexualität verdächtigt wurde. Bestärkt in ihrem Verdacht wurde die Gestapo, als sie in seinen Briefen die Bezeichnung Rilke- Liebe, als Rieke- Liebe lasen und Rieke als Knabenname interpretierten. Auch Borcherts Eltern waren bereits wiederholt bei den Nazis angeschwärzt worden und waren somit im Spitzelstaat keine unbeschriebenen Blätter mehr. Bildung / Talent Wolfgang Borchert war schon mit 15 Jahren ein fleissiger Schreiber, wobei nicht der Inhalt sondern nur der Fleiss gelobt werden soll. Oft schrieb er bis 10 oder mehr Gedichte an einem Tag. Diese trug er auch immer zuerst den Eltern vor, was diese zuweilen recht nervte. Denn Wolfgang hatte niemals etwas wie Verhaltenszwang verspürt, der ihn dazu getrieben hätte, seine Intimitäten und persönlichen Dinge für sich zu behalten, oder sie in Poesie verfasst, in der Schublade verschwinden zu lassen, wie das Jugendliche oft tun. Von seinem Vater entfremdete er sich wohl dadurch, dass dieser nur seine Grammatik und Formulierungen korrigierte und eher mit Kritik, denn Lob zur Stelle war. Wolfgang wollte aber keine Veränderungs-vorschläge und schon gar nicht wollte er sein Kunst auf ein Niveau von Schularbeiten, die man nach Grammatik und sonstigen Fehlern durchsucht, herabgestuft wissen. Werdegang Hatte er neben dem Buchhändlerberuf auch schon die Schauspielschule besucht, widmete er sich, als er das Diplom in der Hand hatte, vollends dem Schauspiel. Dies tat er in Form einer kleinen, rollenden Bühne mit dem Namen ¨ Landesbühne Osthannover ¨. Allerdings wird nichts aus seinen Traumrollen, wie Hamlet und Seinesgleichen. Auch hat er inzwischen eine feste Freundin gefunden : Heidi Boyer. Seine Gedichte scheren aus dem gewohnten Schema. Aber nur für kurze Zeit, bis das Theater zur Truppenbetreung gerufen wird und Borchert seinen Einberufungs- befehl erhält. Seine Freundin reist ab; fortan besteht nur noch Briefkontakt. Seine Briefe verfallen wieder in melancholisches Gefasel. Militär Borchert war ein Funker und Panzergrenadier. Er hasste die Erniedrigungen des Militärdienstes, die Primitivität dieses Lebens. Er macht keinen Hehl aus seiner Wut. Auf einer offenen Karte mit dem Bild der Kaserne schreibt er: Aus einem der schönsten Zuchthäuser des dritten Reiches sende ich Dir die besten Grüsse. Auch versteckt er seine Kritik am Nationalsozialismus nicht länger: Die Freiheit ist tot. Alle Freiheit -wohl haben wir unser inneres Reich- aber woran sollen wir noch glauben. Er verglich Hitler mit dem verrückten, römischen Kaiser Nero. Ende 1941 erfolgt der Abtransport direkt an die Ostfront. Er erlebte seinen ersten Feindeinsatz bei Klin-Klalinin . Auf die Rückseite eines Briefes schreibt er die ersten Zeilen seiner Erzählung ¨ mein bleicher Bruder ¨. Auch beginnt er den Band ¨ an diesem Dienstag ¨, welcher einem peinlich berührt und schon beim Anlesen einiger kurzer Zeilen, ein beklemmendes Schuldgefühl hervorruft. Müsste man Borcherts jetzigen Stil beschreiben , so müsste man wohl am ehesten die Formulierung aus dem Buch zitieren die sagt: Der Dichter des Grotesken versucht sich nicht an einer Sinngebung. Er misst der sinnlosen Welt das passende Paradox an - lässt das Lachen in das Grauen platzen und gibt dem Humor das schwärzeste Schwarz bei.- Immer wieder nutzt Borchert das Lachen als ein Stilmittel. Aber es ist nicht ein Lachen das er benutzt um die Leser zum Lachen zu bringen, sondern um damit Beklemmung auszudrücken, denn es ist nicht das fröhliche Lachen eines Kindes, sondern das Gelächter eines Verrückten oder von Einem der kurz davorsteht es zu werden. 1942 Anklage wegen Dienstuntauglichkeit durch Selbstverstümmelung ( s.65) Dies hat zur Folge dass er drei Monate in U- Haft sitzt im Untersuchungsgefängnis Nürnberg. ( Einzelhaft mit Aussicht auf Todesurteil oder Freispruch) Es kommt zwar zum Freispruch, aber Borchert bleibt weiterhin in U-Haft, weil noch nicht über die, zum Prozess beigezognen Briefe entschieden wurde. Die Briefe haben zur Folge, dass er vier Monate Gefängnis erhält, welche dann in sechs Wochen verschärfte Haft mit anschliessender Frontbewährung umgewandelt werden. Auf Grund der Hafterlebnisse entsteht das Stück ¨ die Hundeblume ¨, das von einem 21- jährigen Mann erzählt, der zum Erschiessungstod verurteilt ist und 100 Tage im Gefängnis sitzt und wartet. Er hat sich eine Hundeblume im Hof gepflückt und darauf herumgekaut und darf deswegen eine Woche lang nicht mit im Kreis gehen. Er macht sich viele Gedanken über den Tod während dieser 100 Tage, überlebt den Krieg und braucht lange Zeit um seine Alpträume zu bewältigen. Dieses Stück, war Borcherts erstes Prosastück, das bereits vage zuvor als Vorläuferversion unter dem Namen ¨ die Blume ¨ bestand und dann vom Verfasser Borchert nocheinmal abgeändert wurde. Zu dieser Zeit zeigt Borchert eine richtige Sucht nach Amuletten, Talismanen und anderen Glücksbringern, an die er ernsthaft glaubte und die er sich richtig gehend von den Leuten erbettelte. Entlassen aus der Haft, im Oktober 1942, kommt er nach Saalfeld in ein Ersatzbatallion und später für einige Wochen nach Jena. Dort freundet er sich mit einem Oberleutnant an, mit welchem er seit langer Zeit zum ersten Mal über Literatur diskutieren kann. Dies empfindet er als freudige Anregung. 2 Wochen später muss er bereits wieder an die Front, wird aber bald darauf mit erfrorenen Füssen ins Lazarett eingeliefert. Da man aber Verdacht auf Fleckfieber diagnostiziert, wird er ins Seuchenlazarett in Smolensk eingeliefert. Trotz schwerer Krankheit, schreibt er vor seiner Rückkehr in ein deutsches Lazarett recht lustige Briefe. Aus dem Lazarett entlassen, kann er endlich Urlaub nehmen und trägt sich bereits mit Zukunftsgedanken an die Zeit nach dem Krieg. Zurück in Jena wird er wegen erneuter Krankheit für dienstuntauglich befunden, an ein Fronttheater abgestellt. Aber vor seiner Entlasung parodiert er als ¨ Abschiedsgeschenk ¨ Reichsminister Goebbels und wird prompt denunziert. 3.01.1944 Im Gefängnis erlebt er grösste Todesängste, da die Gefangenen bei Bombenangriffen nicht in die Schutzkeller gebracht werden. Im September wird er zwecks Feindbewährung entlassen. Auf dem Weg zum nächsen Kampf, fliehen die Offiziere und der Rest der Truppe wird von den Franzosen gefangen genommen. Auf dem Transport gelingt ihm die Flucht. Als ihm droht von amerikanischen Truppen aufgegriffen zu werden, spielt der gelernte Schauspieler die Rolle eines Verrückten und entgeht so der erneuten Kriegs-gefangenschaft. Nach einer 600km- langen Fussreise kehrt er zu seiner Mutter nach Hamburg zurück. Hier verfällt er für einige Zeit in eine Art Heimatpoesie, die aber immer noch seinen unveränderlichen Charakter trägt. Er versucht wieder beim Theater Fuss zu fassen. Er gründet mit Freunden zusammen ein Hinterhoftheater. Obwohl er gesundheitlicht bereits sehr angeschlagen ist, feiert er sowohl als Schauspieler, als auch als Regieassistent auf verschiedenen Bühnen einige Erfolge. Anfangs 1946 kann er nicht mehr stehen und wird von der Krankheit endgültig ans Bett gefesselt. Seine Leber schmerzt und er leidet vermehrt an Fieberanfällen. Erst in Basel kann ihm eine endgültige Diagnose gestellt werden. Durch die Überbelastung und schlechte Ernährung im Krieg und im Gefängnis ist seine Leber nicht mehr funktionstüchtig. Im Spital geht er an der ewigen Gesellschaft von Männern fast zu Grunde. Er wünscht sich die Gesellschaft einer Frau. Inzwischen ist Borchert 24 Jahre alt. Er ist enttäuscht darüber, dass er bis anhin nichts geschafft habe und erkennt, dass ihm der Name fehlt. Er liest seine Gedichte als Übersetzungen eines französischen Dichters vor und erntet Applaus, gibt nachher einige seiner Werke unter dem eigenen Namen zum Besten und wird verspottet. Aus seiner Verzweiflung heraus ändert er hier zum letzten Mal, völlig unvorbereitet und ganz neu, nur lose an sein Werk ¨ die Blume ¨ angelehnt das weltbekannte Stück ¨ die Hundeblume ¨ und wird später damit berühmt. Genauso wie es früher war, ist auch jetzt seine Art zu schreiben eher hektisch. Er verfertigt seine Stücke in kürzester Zeit, angetrieben durch irgend etwas Belangloses, dass in ihm Erinnerungen wachruft, welche ihn sofort zum Schreiben zwingen. Er bringt erstaunlich oft Menschen aus seiner realen Vergangenheit in seinen Werken unter und ist bemüht auch charakterliche Eigenschaften dieser Personen, scharf beobachtet und memoriert nun umgestaltet, wiederzugeben. Er schreibt auf Pappkartons, Umschlägen und Briefrückseiten, denn Papier ist knapp und teuer. Für eine gewisse Zeit kann der Todgeweihte nachhause und spielt wieder den Gesunden. Aber innerlich ist er gespalten. Er philosophiert über allerlei gegensätzliche Thesen, was sich später auch in fast allen in seinen Werken enthaltenen Dialogen niederschlägt. Als sein Stück ¨ draussen vor der Tür ¨ so gewaltigen Anklang findet, dass er sich seiner Fans richtig gehend erwehren muss, ist er gar nicht mehr so erfreut über seinen Erfolg. Seine Eltern helfen ihm, indem sie nicht mehr alle Besucher vorlassen und indem sein Vater fortan die Geschichten überarbeitet und mit der Maschine schreibt. Am 22.September 1947 kann Borchert endlich auf Kosten von Freunden und Verlegern in die Schweiz zur Kur gebracht werden. Inzwischen haben sich seine Werke ganz gut verkauft. Verschiedene Verlage haben seine Kurzgeschichten abgedruckt und ¨ draussen vor der Tür ¨ wurde gleich von mehreren Theatern, sowie von einer Filmanstalt zur Aufführung und Verfilmung erworben. Im Clara-Spital zu Basel schreibt Borchert seine letzte Arbeit mit dem sinnigen Titel ¨ Sag NEIN !¨ ( vorlesen) Am 20. November 1947 stirbt Wolfgang Borchert im Clara-Spital zu Basel an mehreren Leberblutungen. Religion Borchert war nicht sonderlich religiös, er war von seinen Eltern auch nicht sonderlich dazu angehalten worden. In seinen Stücken setzte sich der junge Borchert dann aber doch erstaunlich tiefgründig und kritisch mit dem Thema Religion/Gott auseinander. Nicht dass er Kritik an der Institution der Kirche geübt hätte, die wohl damals schon eine umstrittene Einrichtung darstellte für gewisse Leute. Oh nein, er setzte sich immer gleich direkt mit der höchsten Instanz auseinander, dem Schöpfer, Gott selber, den er eher als einen alten unfähigen Mann, denn als mächtiger und gepriesener Schöpfer sah. Wenn man sich fragt wieso Borchert Gott immer wieder als gescheiterten, alten Mann darstellt, findet man eine Parallele zu seinem Vater, der in seinen Augen mit seinen, gar nicht gemachten Bemühungen ihn auf den rechten Weg zu bringen, gescheitert ist. Ganz anders ist dagegen das Verhältnis zu seiner Mutter und dem Begriff Mutter überhaupt; er vergöttert die Mutter als Aufbewahrerin der kindlichen Jugend. So schildert er denn auch wenn überhaupt, die Figur der Mutter als liebende und fürsorgende Kraft der Familie. Durch seine Muttergebundenheit fühlte sich Borchert, denn auch sein ganzes Leben lang eher als Kind, denn als Mann. Weil er typischerweise sein Leben lang eine Beziehung suchte mit dem Idealbild der Mutter im Hinterkopf, konnte er sich nie vollständig binden und scheiterte immer wieder. Seine Bindung zur Mutter wurde dadurch verstärkt, dass er als Einzelkind aufwuchs. Zeittafel 1921 20. Mai. Wolfgang Borchert in Hamburg geboren. Vater Fritz Borchert, Lehrer an einer Volksschule in Hamburg-Eppendorf. Mutter Hertha, geborene Salchow, Schriftstellerin. 1928-32 Volksschule und Oberrealschule 1938 Veröffentlichung erster Gedichte im Hamburger Anzeiger. Dezember: Verlassen der Schule nach Abschluß der Obersekunda. 1939 1. April: Lehrling in der Buchhandlung Heinrich Boysen. Privater Schauspiel-unterricht bei Helmuth Gmelin. 1940 April: Verhaftung und Verhör durch die Gestapo wegen unerwünsch-ter Ge-dichte. Schauspielprüfung. 31. Dezember: Verlassen der Lehre. 1941 3. März bis 6. Juni: Als Schauspieler an der «Landesbühne Othan-nover» in Lüneburg. Juli bis November: als Panzergrenadier bei der 3. Panzer-Nachrichten-Ersatz-Abteilung 81,Weimar-Lützendorf. No-vember: Abtransport an die Front; Dezem-ber: Fronteinsatz im Raume von Kalinin. 1942 Januar-Februar: Erste Anfälle von Gelbsucht. Verwundung an der linken Hand. Überführung ins Heimatlazarett Schwabach. Im Mai, unter dem Verdacht, sich die Verwundung selbst beigebracht zu ha-ben, verhaftet und nach Nürnberg gebracht. Über drei Monate in Untersuchungs-Einzelhaft. August: Gerichtsverhandlung. Antrag des Anklagevertreters auf Tod durch Erschießen. Freispruch. Weitere Untersuchungshaft wegen mündlicher und brieflicher Äußerungen gegen Staat und Partei. In einem neuen Verfahren zu vier Monaten Gefängnis verurteilt; die Strafe wird auf Antrag des Verurteilten und seines Verteidigers in sechs Wochen verschärfter Haft mit anschließender Frontbewährung abgewandelt. Oktober-November: in Saalfeld und bei der Garnison in Jena. Dezember: als Melder und ohne Waffe bei den harten Kämpfen um Toropez eingesetzt. Fußerfrierungen. Erneute Anfälle von Gelbsucht. Fleckfieber. 1943 Januar-Februar: im Seuchenlazarett Smolensk. Abtransport in die Heimat. März: Lazarett Elend/Harz. August: Jena. September: Urlaub in Hamburg. Borchert tritt als Kabarettist im Ham-burger «Bronzekeller» auf. Oktober-November: zunächst in Jena, dann bei einer Durchgangskompanie in Kassel-Wilhelmshöhe. Borchert soll wegen Dienstuntauglichkeit entlassen und für ein Fronttheater abgestellt werden. Einen Tag vor der Entlassung wird er we-gen politischer Witze denunziert. 1944 Erneute Verhaftung und Überführung ins Gefängnis Berlin-Moabit. Nach ungefähr neun Monaten Untersuchungshaft zu neun Monaten Gefängnis unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Im September zur Feindbewährung entlassen. Für eini-ge Monate wieder in Jena. 1945 Frühjahr: bei Frankfurt/M. von Franzosen gefangengenommen. Während des Transportes in die französische Kriegsgefangenschaft geflohen. Der Schwerkranke wandert hinter der sich nach Norden verschiebenden Front auf Hamburg zu. Nach einer 6oo-Kilometer-Strapaze langt er am 10. Mai in Hamburg an. September: Kabarett «Janmaaten im Hafen». Mitbegründer des Theaters «Die Komödie» 1.11.-15.12. November: Regieassistent bei einer Aufführung von ¨Nathan der Weise¨ im Hamburger Schauspielhaus. Die Krankheit zwingt ihn endgültig nieder. 1946 Frühjahr: Aufenthalt im Elisabeth-Krankenhaus. Hier entsteht am 24.1.46 die Eingangs- und Titelerzählung des Geschichtenbandes ¨Die Hundeblume¨. Noch im Krankenhaus folgen drei weitere Er-zählungen. Ab Ostern ist Borchert wieder zu Hause. Die Ärzte neh-men an, daß ihm im Höchstfall noch ein Jahr zu leben verblieben ist. Bis zum Ende des Jahres entstehen in rascher Folge 24 Prosastücke. Dezember: Veröffentlichung der Gedichtsammlung ¨Laterne, Nacht und Sterne¨ (Gedichte von 1940-1945). 1947 Januar: Das Schauspiel ¨Draußen vor der Tür¨ wird innerhalb von acht Tagen niedergeschrieben. 13. Februar: ¨Draußen vor der Tür¨ als Hörspiel gesendet. April: Veröffentlichung des Pro-sabandes ¨Die Hundeblume¨. Bis zum September werden weitere 22 Geschichten geschrieben. Da Freunde und Gönner Borchert eine Reise in die Schweiz ermöglicht haben, reist er am 22.9. im Liege-wagen nach Basel ab. Im Oktober entsteht hier Borcherts berühmtes Antikriegsmanifest ¨Dann gibt es nur eins!¨ Am 20. November 09.00 Uhr, Tod Wolfgang Borcherts im Clara-Spital zu Basel. 21. November: Uraufführung des Dramas ¨Draußen vor der Tür.